Künstliches Hüft- / Kniegelenk

Endoprothetik – das künstliche Knie- / Hüftgelenk
Das Kniegelenk ist das größte Gelenk des Körpers.

Oberschenkelrolle und Schienbeinkopf sind mit einer Knorpelschicht überzogen. Im Gelenkspalt dazwischen liegen die Menisken als Druckverteiler der ungleichmäßig geformten Gelenkpartner. Das Kniegelenk besteht aus drei Gelenkflächen (Kniescheibengleitlager, innerer Gelenkanteil, äußerer Gelenkanteil). Jede dieser Gelenkflächen kann isoliert verschleißen, häufig sind jedoch 2 oder alle 3 Gelenkanteile betroffen. Zwischen innerem und äußerem Gelenkanteil liegen die Kreuzbänder. Die Gelenkkapsel umhüllt das Gelenk. Muskeln, Bänder und Sehnen geben Stabilität und ermöglichen die Bewegungen.

Das Hüftgelenk ist die Verbindung zwischen Becken, Oberkörper und den Beinen. Als Kugelgelenk garantiert es uns eine große Bewegungsfreiheit.

Es besteht aus Hüftpfanne im Beckenknochen und dem Hüftkopf des Oberschenkelknochens. Beide Teile sind mit Knorpel überzogen und von einer Gelenkkapsel umhüllt. Diese stabilisiert zusammen mit Muskeln und Bändern den Hüftkopf in der Gelenkpfanne.

Ihr Ansprechpartner für das künstliche Hüft- und Kniegelenk ist Dr. Tobias Graeber.

künstliches Hüftgelenk, künstliches Kniegelenk

Der häufigste Auslöser ist der krankhafte Gelenkverschleiß (Arthrose) des Kniegelenkes. Häufig führt eine Fehlstellung des Kniegelenkes (z.B. X- oder O-Bein) zu einer Schädigung der Knorpelflächen. An der Hüfte stellt die idiopathische (primäre) Arthrose die häufigste Ursache. Weitere Ursachen stellen Erkrankungen wie z. B. Rheuma, Stoffwechselerkrankungen, angeborene Fehlbildungen oder Verletzungen dar. Durch den Verschleiß kommen die Knochenflächen miteinander in Kontakt, es ent-stehen schmerzhafte Entzündungen der Schleimhaut und Schwellungen, die Beweglichkeit des Gelenkes nimmt ab.

Eine Totalendoprothese ist der Ersatz des Gelenkes durch ein künstliches Gelenk. Dieser Ersatz verschlissener Gelenke stellt eine der erfolgreichsten Operationsmethoden des 20. Jahrhunderts dar. Europaweit werden jährlich ca. 550.000 HTEP`s und 230.000 KTEPS`s operiert, es handelt sich somit um einen Routineeingriff.

Zur Verfügung stehen eine Vielzahl an Prothesenmodellen in verschiedenen Größen und Materialien. Es besteht die Möglichkeit die Prothese zementiert, teilzementiert oder zementfrei zu verankern. Welche Materialien und Verankerungsmethoden zum Einsatz kommen ist von verschiedenen Faktoren abhängig wie u.a. die Knochenbeschaffenheit sowie am Knie die Bandführung. Die Entscheidung, welches Prothesenmodell das richtige ist, stellt immer eine sehr individuelle, auf den Patienten abgestimmte Lösung dar.
Die Haltbarkeit der verschiedenen Implantate ist von der Verankerungsmethode unabhängig und wird in Studien derzeit mit ca. 15 Jahren angegeben.

Nach gründlicher körperlicher Untersuchung durch den Arzt und der Anfertigung von Röntgenaufnahmen kann die Diagnose gestellt werden. Bei leichten Verschleißerkrankungen ist zunächst die konservative Therapie angezeigt. Hierzu gehören neben entzündungshemmender medikamentöser Schmerztherapie und Akupunktur auch die Physiotherapie und Bewegungsübungen, z.B. im Schwimmbad. Weiterhin können verschiedene Medikamente (vor allem Cortison und Hyaluronsäure) über Spritzen in das Gelenk eingebracht werden und eine Linderung der Beschwerden bewirken.

Sind die nicht operativen Behandlungsmethoden ausgeschöpft und liegt eine hochgradige Verschleißerkrankung vor, wird Ihnen ihr Arzt die Operation empfehlen.

Den Zeitpunkt der Operation bestimmt jedoch stets der Patient. Entscheidend hierfür ist der individuelle Leidensdruck. Dies ist in der Regel dann der Fall, wenn der Alltag durch die Beschwerden derart beeinträchtigt ist, dass die Lebensqualität stark eingeschränkt ist. Dies ist im Wesentlichen altersunabhängig und stellt immer eine sehr individuelle Entscheidung des Patienten unter Berücksichtigung der Lebensumstände, des Aktivitätsniveaus und der Vorerkrankungen dar.

Über einen Schnitt an der Vorderseite des Kniegelenkes wird das erkrankte Kniegelenk erreicht. Eine Kniegelenksprothese wird wie eine Krone am Zahn über die betroffenen Gelenkabschnitte gelegt. Hierzu müssen mit Spezialschablonen die zerstörten Knorpelflächen zunächst am Oberschenkel entfernt werden. Der Knochen wird präzise vorbereitet und zunächst eine Probeprothese eingesetzt, um den exakten Sitz zu überprüfen. Die Vorbereitung des Schienbeinkopfes wird in gleicher Weise durchgeführt.

Nachdem die metallenen Probekomponenten eingebracht wurden, wird ein Kunststoffeinsatz (Polyethylen) zwischen den Probeprothesen befestigt, der als Gleitfläche zwischen Ober- und Unterschenkel dient. Der exakte Sitz der Probeprothesen wird ebenso wie die optimale Beweglichkeit des Kunstgelenkes geprüft, die Probekomponenten entfernt und die Originalimplantate verankert. In der Regel geschieht dies mit Knochenzement.

Sollte eine schwere Fehlform oder eine schwere Verschleißerkrankung der Kniescheibe vorliegen, wird deren Rückfläche ebenfalls ersetzt. Abschließend wird mit einer Röntgenaufnahme der exakte Sitz der Prothese dokumentiert, Drainageschläuche eingelegt und die Wunde verschlossen.

Über einen Schnitt an der Außenseite des Oberschenkels wird gewebeschonend das Hüftgelenk erreicht. Zunächst wird die Gelenkkapsel eröffnet, dann der freigelegte Oberschenkelhals durchtrennt und der erkrankte Hüftkopf entfernt. Im Anschluss wird dann zunächst die natürliche Pfanne im Beckenknochen durch das Pfannenimplantat ersetzt. Danach wird der Oberschenkelknochen für das Einbringen des Prothesenschaftes vorbereitet und der Schaft exakt eingebracht.

Sowohl Pfanne als auch Schaft können zementiert oder zementfrei verankert werden. Auf den Prothesenschaft wird dann ein Kugelkopf aufgesetzt. Er ist die bewegliche Verbindung zwischen Schaft und Pfanne. Dann wird der Sitz der Prothese im Röntgenbild überprüft und die optimale Beweglichkeit getestet. Zuletzt wird die abgelöste Muskulatur sorgfältig vernäht und die Wunde verschlossen. In die Wunde eingelegte Drainageschläuche vermindern die Blutergussbildung und ermöglichen so die schnelle Mobilisation.

Bei beiden Operationen wird in der Regel eine Vollnarkose durchgeführt. Die Operation dauert ca 1 – 1,5 Stunden.

… kommen Sie in der Regel für 1 Nacht auf die Intensivstation. Bereits am ersten Tag nach der Operation wird eine Krankengymnastin mit Ihnen die ersten Schritte unternehmen und Bewegungsübungen durchführen.

Ein vor der Operation am erkrankten Bein angelegter Schmerzkatheter (3 in 1 Block), über den nach der Operation mehrmals täglich lokale Betäubungsmittel gegeben werden können, hilft bei der Knie-TEP (Total-Endoprothese) ein schnelles schmerzarmes Üben auf der Motorschiene und unter krankengymnastischer Anleitung zu gewährleisten. Dies ist wichtig, um Verwachsungen im Gelenk mit Bewegungseinschränkungen vorbeugen zu können. Nach einer Hüft-TEP darf das neue Hüftgelenk in den ersten Wochen nicht über 90° gebeugt und die Beine nicht übereinander geschlagen werden. Auch hierzu wird die Krankengymnastin Anleitungen geben und Übungen zeigen, wie diese Bewegungen vermieden und Ausweichbewegungen erlernt werden können.

Die Frühmobilisation nach beiden Operationen senkt zudem das Auftreten von Komplikationen wie z.B. Thrombosen. Nach einem Krankenhausaufenthalt von insgesamt 10 – 14 Tagen ist eine ambulante oder stationäre Rehabilitation für 3 Wochen notwendig.

… ist es wichtig, dass die in der Reha erlernten Übungen täglich selbständig weiter fortgesetzt werden. In der Regel wird weitere Krankengymnastik verordnet. Nach wenigen Monaten ist der normale Alltag wieder allein zu bewältigen.

Bei einer Knie-TEP sind längere Nachbehandlungen mit Schwellneigung der Weichteile und vorübergehende Restbeschwerden häufiger als bei dem Hüftgelenkersatz. Hobbys und sportliche Betätigung sind bald wieder möglich. Hierbei sind schonende Sportarten wie Schwimmen, Walken Spazierengehen oder Gymnastik zu empfehlen. Abzuraten ist von sehr belastenden Sportarten wie Tennis, Squash oder alpinem Skilauf.

Moderate sportliche Belastung verlängert die Haltbarkeit Ihres künstlichen Gelenkes.

Dr. Graeber hat langjährige Erfahrung auf dem Gebiet der Endoprothetik und führt beide Operationen im Neubau des Klinikums Salzgitter Lebenstedt in Zusammenarbeit mit der dortigen orthopädisch/unfallchirurgischen Klinik durch. Dies gewährleistet eine optimale Verbindung zwischen ambulanter und stationärer Versorgung. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an Herrn Dr. Graeber.