Knochendichtemessung (DXA)

Bei dieser Untersuchung wird die Festigkeit des Knochens über eine Messung der Dichte, also des Mineralsalzgehaltes des Knochens bestimmt.

Der Begriff Osteo-Densitometrie leitet sich zum einen Teil aus dem Griechischen und zum anderen aus dem Lateinischen ab. Die griechischen Wortteile „osteo” und „metrie” können mit Knochen und Messung übersetzt werden. „Densus” ist der lateinische Wortteil und bedeutet dicht.

Knochendichtemessung

Es gibt mehrere Verfahren, um die Knochendichte zu bestimmen. Die meisten Methoden beruhen auf dem Prinzip der Röntgenuntersuchung. Der „goldene Standard” der Knochendichtemessung ist die DXA-Methode, die wir in unserer Praxis anbieten. Das von uns verwendete Gerät stammt aus der neuesten Generation der Firma General Electric und liefert sehr genaue Messergebnisse.

Es ist statistisch erwiesen, dass die Knochendichte an der Messstelle repräsentativ für das restliche Skelett ist. Wir messen, wann immer möglich, sowohl an der Lendenwirbelsäule als auch am Oberschenkelhals.

Die Untersuchung wird vor allem durchgeführt bei Verdacht auf Osteoporose. Hierbei handelt es sich um eine Verminderung der Knochenmasse und -stabilität sowie der Veränderung der Knochenstruktur, beides assoziiert mit einer erhöhten Brüchigkeit der Knochen. Als Osteopenie bezeichnet man eine verminderte Knochendichte.

Besonders in folgenden Fällen wird eine Knochendichte-Messung veranlasst:

bei deutlichen Osteoporose-Beschwerden, wie Knochen-schmerzen, Rundrücken, gehäuften Knochenbrüchen, Frauen vor der Menopause
bei deutlichen Beschwerden von Männern mit erhöhtem Osteoporose-Risiko: Ein erhöhtes Osteoporose-Risiko besteht z.B. bei regelmäßigem Alkohol- und/oder Nikotimkonsum, bei verschiedenen urologischen Erkrankungen, gehäufter Osteoporose in der Familie, Diabetikern oder bei Mangelernährung.
bei Frauen nach der Menopause mit erhöhtem Osteoporose-Risiko
bei Östrogenmangel
bei primärer Nebenschilddrüsenüberfunktion zur Verlaufskontrolle der Osteoporose und / oder zur Therapiekontrolle
bei Verdacht auf Osteomalazie: Dabei handelt es sich um eine Verminderung der Knochendichte aufgrund eines mangelhaften Einbaus von Mineralstoffen in den Knochen.
nach Knochenbrüchen ohne adäquaten Verletzungs-mechanismus

Die Osteoporose ist die häufigste generalisierte Skeletterkrankung.

Betroffen sind in besonderem Maße Frauen nach den Wechseljahren (postmenopausal), bei denen der Östrogenverlust zu einem verstärkten Abbau des Knochens führt, aber auch andere „Risikopatienten”, z.B. Patienten, die aufgrund ihrer Erkrankung langfristig Cortisonpräparate einnehmen müssen.

Vielen Patienten ist nicht geläufig, dass auch Männer nicht selten unter Osteoporose leiden, vor allem bei Hormonerkrankungen, aber auch bei anderen Gen-Defekten und unter Cortisontherapien oder bei Fehl- und Mangelernährungszuständen.

Typische osteoporotische Knochenbrüche sind Wirbelkörperfrakturen, häufig ohne großes Trauma, Schenkelhals- und Handgelenksbrüche. Auch andere Frakturen bei älteren Menschen können osteoporosebedingt sein. Der Knochendichtemessung kommt zur Zeit die größte Bedeutung in der Diagnose der Osteoporose zu. Dabei gilt, je niedriger die Knochendichte ist, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, in Zukunft einen Knochenbruch zu erleiden.

Die Diagnostik der Osteoporose mittels Knochendichtemessung wird in unserer Praxis seit 1992 betrieben. Wir messen mit einem aktuellen Gerät der Firma Lunar (General Electric).
Die Messung ist absolut schmerzfrei und dauert ungefähr 10 Minuten. Sie wird im Liegen auf einer gepolsterten Unterlage durchgeführt, ein ausschwenkbarer Arm des Gerätes wird im Abstand von ca. 60 cm über dem Untersuchungsgebiet ausgefahren.Eine Kontrastmittelgabe ist nicht erforderlich. Metallene Gegenstände dürfen sich nicht im Untersuchungsbereich befinden, eine vollständige Entkleidung ist aber nicht erforderlich.

Die quantitative digitale Radiographie (QDR oder DEXA):

Sie wird zur Diagnosestellung und zur Verlaufskontrolle der Osteoporose eingesetzt, da sie eine geringe Strahlenbelastung mit sich bringt und genaue Messergebnisse liefert. Es handelt sich um eine Röntgenuntersuchung.
Die DXA-Methode (dual-energy-X-ray-absorptiometry oder auch Röntgen-Absorptions-Messung) erlaubt eine strahlenarme Messung des Knochenmineralgehaltes am Stammskelett (Lendenwirbelsäule, Hüfte) und am peripheren Skelett (Radius). Je geringer der Kalziumgehalt, desto poröser der Knochen und desto leichter können die Röntgenstrahlen den Knochen durchdringen.

Sie ist die weltweit verbreiteste Methode der Knochendichtemessung und die einzige von der Fachgesellschaft empfohlene. Die gute Präzision, wie auch die geringe Strahlenbelastung lassen diese Methode als geeignet für Verlaufskontrollen erscheinen. Nachteilig ist die Aussagefähigkeit insbesondere bei älteren Menschen. Hier kommt es duch Verkalkung der Arterien und durch verschleißbedingte Veränderungen zu Überlagerungen, welche die Messergebnnisse beeinflussen können. Deshalb ist hier neben der Verwendung eines guten Gerätes auch die Erfahrung des auswertenden Arztes maßgeblich für die Qualität der Messung.

Sport:

Körperliche Aktivität ist für Osteoporose-Kranke aus mehreren Gründen unverzichtbar: Regelmäßiges Körpertraining schützt nicht nur vor Knochenfrakturen, sondern fördert außerdem die Selbständigkeit im Alltag. Und es hilft, Pflegebedürftigkeit zu vermeiden. Als Sportarten empfehlen sich insbesondere Wandern, Nordic Walking, Radfahren und Tai Chi. Denn: auch sehr wirksame Medikamente wirken kaum bei Immobilität. Man muss sich jedoch anhand der eigenen Fitness und Knochendichte orientieren.

Medikamente:

Mit Medikamenten lässt sich bei Osteoporose-Kranken nicht nur die Knochendichte erhöhen, sondern auch die Frakturrate senken. Kalzium und Vitamin D3 werden in den Leitlinien des Dachverbands Osteologie (DVO) als Basistherapie empfohlen. Von den Osteoporose-spezifischen Medikamenten gelten die Bisphosphonate Ibandronat, Alendronat und Risedronat sowie der selektive Östrogen-Rezeptor-Modulator Raloxifen aufgrund guter Studiendaten als erste Wahl.

Für Patienten mit manifester Osteoporose (also mit bereits aufgetretenen osteoporose-bedingten Knochenbrüchen) gibt es seit Ende 2003 eine neue Option:

Teriparatid zur täglichen subkutanen Injektion stimuliert die Bildung neuer Knochensubstanz und senkt die Wirbelfrakturrate deutlich.
Neu hinzugekommen ist für Frauen in der Postmenopause mit Osteoporose auch Strontiumranelat. Das Mittel steigert den Knochenaufbau und hemmt den Abbau. Die Wirbelbruchrate wird mit täglicher Einnahme Strontiumranelat oral eindeutig gesenkt.

Die Knochendichtemessung wird in unserer Praxis als Privatleistung angeboten.

Die privaten Krankenversicherungen erstatten in der Regel die Kosten für eine Knochendichtemessung problemlos auch bei prophylaktischen Messungen.

Unser Praxisteam hält für Sie einen Flyer mit den aktuellen Kosten bereit. Weitere Informationen erhalten Sie bei uns in der Sprechstunde.